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8/11/2025

Barcelonas anarchischer Poet der Straßenkunst

 

Art Is Trash – Barcelonas anarchischer Poet der Straßenkunst

In den schmalen Gassen Barcelonas, zwischen den historischen Fassaden des Gotischen Viertels und den industriellen Flächen von Poblenou, begegnet man immer wieder Werken, die einen zum Stehenbleiben zwingen. Sie sind roh, oft flüchtig, manchmal aus gefundenem Müll erschaffen – und sie tragen die unverkennbare Handschrift von Art Is Trash. Hinter diesem Namen verbirgt sich der spanische Künstler Francisco de Pájaro, der es geschafft hat, aus dem Weggeworfenen eine eigene, poetische Bildsprache zu entwickeln.

Geboren in Zafra, einer kleinen Stadt in der Extremadura, fand de Pájaro schon früh den Weg in die Kunst. Doch erst in Barcelona entfaltete sich sein Werk zu einer internationalen Bewegung. Hier, in einer Stadt, die für ihre kreative Energie bekannt ist, begann er, verlassene Gegenstände, Sperrmüll und kaputte Möbel in groteske, humorvolle und zugleich gesellschaftskritische Figuren zu verwandeln. Der Name Art Is Trash ist dabei keine Selbstironie, sondern eine klare künstlerische Haltung: Kunst muss nicht elitär sein, sie darf unbequem, vergänglich und aus dem Alltäglichen geboren werden.

Was Art Is Trash besonders macht, ist die direkte Verbindung zum urbanen Raum. Seine Werke sind nicht nur Bilder oder Skulpturen, sondern Dialoge mit der Straße und ihren Bewohnern. Sie entstehen spontan, oft nachts, und verschwinden manchmal schon nach wenigen Stunden. Dieses Flüchtige ist Teil des Konzepts – Kunst als Momentaufnahme, nicht als museales Objekt.

Seine Figuren wirken wie überzeichnete Karikaturen, mit weit aufgerissenen Augen, krummen Körpern und einem Ausdruck, der irgendwo zwischen Komik und Tragik pendelt. Sie sprechen über Konsum, Wegwerfgesellschaft, soziale Ungleichheit – ohne dabei belehrend zu wirken. Stattdessen laden sie zum Schmunzeln ein und lassen gleichzeitig eine leise Bitterkeit zurück.

Barcelona selbst ist für ihn nicht nur Wirkungsstätte, sondern auch Inspirationsquelle. Die Stadt bietet nicht nur eine lebendige Street-Art-Szene, sondern auch Orte, an denen seine Kunst besonders kraftvoll wirkt – etwa in Poblenou, wo verlassene Industriegebäude, kreative Ateliers und Graffiti-Wände eine einzigartige Kulisse bilden.

International ist Art Is Trash längst kein Geheimtipp mehr. Seine Arbeiten wurden in London, New York, Paris und Berlin gezeigt. Trotzdem bleibt er der Straße treu – nicht nur als Ausstellungsort, sondern als Herzstück seiner künstlerischen Identität. Für viele Kunstliebhaber ist ein Spaziergang durch Barcelona ohne die Suche nach seinen Werken unvollständig.

Wer Art Is Trash entdecken möchte, findet ihn nicht nur auf den Straßen, sondern auch online. Offizielle Einblicke in seine aktuellen Projekte gibt es hier:

Egal ob man ihn als Provokateur, Straßenpoeten oder gesellschaftlichen Spiegel bezeichnet – Art Is Trash hat sich in der Kunstwelt eine Position erarbeitet, die einzigartig ist. Seine Werke erinnern daran, dass Schönheit oft dort liegt, wo wir sie am wenigsten erwarten – im Chaos, im Verfall, im Müll der Stadt.